Schulnote 3,7 für das Radfahren in Bad Krozingen
Der ADFC cist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und wurde im Herbst 2022 durch die Unterstützung der Parents for Future und MobiGeist auch in Bad Krozingen durchgeführt. Rund 100 BürgerInnen vergaben im Durchschnitt die Schulnote 3,7, womit sich Bad Krozingen gegenüber der letzten Befragung vor 2 Jahren um immerhin 0,3 Notenpunkte verbessern konnte.
Landete Bad Krozingen 2021 deutschlandweit noch im hinteren Mittelfeld in seiner Ortsgrößenklasse (Platz 249 von 418), konnte sich die Stadt nun in das vordere Viertel vorarbeiten (Platz 106 von 447).
Als größte Stärke (Note 2,2) wurde die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums bewertet, wobei die Umfrage noch vor der Einführung des u.E. unverhältnismäßigen Radfahrverbots in der „Neuen Mitte“ durchgeführt wurde. Geschätzt werden die geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung und das generell möglich zügige Radfahren (jeweils Note 2,8). Im Städtevergleich als deutlich positiver (0,6 - 0,8 Notenpunkte besser) wurden die guten Oberflächen der Radwege und die Fahrradförderung in letzter Zeit eingeschätzt. Insbesondere die realisierten Fahrradwege und -schutzstreifen entlang der Freiburger Straße und die Einführung des Lastenradverleihs durch den MobiGeist-Verein werden hierzu beitragen haben.
Als die größten Schwächen (Schulnoten 4,3 bis 4,7) werden mangelnde Falschparkerkontrollen auf Radwegen, zu schmale Radwege und die Führung an Baustellen ausgemacht. Im Städtevergleich werden die fehlenden Abstellanlagen und Konflikte mit Fußgängern als negativ genannt. Die Noten 4 bis 6 vergaben 58% der TeilnehmerInnen bei der Frage, ob man sich als RadfahrerIn sicher oder gefährdet fühlt, und ganze 67% bei der Frage, ob man auf der Fahrbahn gemeinsam mit den Autos zügig und sicher Rad fahren kann, oder eher auf der Fahrbahn bedrängt und behindert wird.
MobiGeist und Parents for Future möchten die Stadtverwaltung und den Gemeinderat darin bestärken, bereits beschlossene Maßnahmen wie den Bau der Radschutzstreifen entlang der Staufener Straße, des neuen Radwegs zwischen Oberkrozingen und Schmidhofen und den Bau des „Radhauses“ am Bahnhof zügig voranzutreiben. Das eine deutliche Erhöhung der Verkehrssicherheit auch ohne große Investitionen machbar ist, zeigen die Beispiele der Einrichtung der Einbahnstraße in der Basler Straße, die Sperrung der Lammstraße für den Durchfahrtsverkehr, sowie die Sperrung für Autos von schmalen Gemeindeverbindungsstraßen zwischen Oberkrozingen und Ehrenkirchen sowie hoffentlich auch von Hausen in Richtung Biengen.
Fahrradfahren ist kostengünstiger, gesünder und meist auch schneller als das Auto, es schützt das Klima und damit unser aller Lebensgrundlagen. Die sehr positiv aufgenommene „Alternative Mobilitätsmeile“ im April und das gemeinsame regionale „Stadtradeln“ ab 19. Juni motivieren hoffentlich noch mehr MitbürgerInnen, häufiger das Fahrrad zu nutzen. Durch ein defensives und achtsames Fahren und die gegenseitige Rücksichtnahme aller VerkehrsteilnehmerInnen können Konflikte und Stress abgebaut und die Sicherheit und Lebensqualität Aller erhöht werden.